Die Saison 24/25 ist beendet und Hertha hat die Ziele, die von den Verantwortlichen nie richtig benannt wurden, recht deutlich verfehlt, wenn die Formulierung ausreicht. Zwischen Aufstieg und Abstiegsgefahr bis drei Spieltage vor Schluss liegen eigentlich Welten.
Im vorigen Jahr, als man nach dem Abstieg gefühlt bis in die erste Saisonhälfte hinein keine komplette Mannschaft beisammen hatte, holte das Team unter Dardais Trainerregentschaft 48 Punkte bei einem Torverhältnis von 69:59, was Rang 9 ergab. Im Olympiastadion verlor man nur 3 Spiele bei 6 Unentschieden und 8 Heimsiegen. Auswärts kam man auf 5 Siege bei 3 Unentschieden und 9 Niederlagen.
Nachdem man in der Sommerpause tat, was Fußballexperten heutzutage am liebsten tun, nämlich analysiert hatte, dass die vielen Gegentore vor allem mit Fehlern im Mittelfeld zusammenhängen, stärkte man dieses mit Sessa, Demme und Cuisance, was zur Folge hatte, dass Hertha nur noch 51 Tore kassierte. Leider wurde diese kleine Verschlimmbesserung dadurch überkompensiert, dass nur noch 49 statt 69 Tore geschossen wurden. Für diesen Rückschlag, der fast schon an einen freien Fall grenzt, ist natürlich der Verkauf von Tabakovic und der lange Ausfall von Reese verantwortlich. Weder Trainer Fiel noch Kaderzusammensteller Weber sind dafür schuldig zu sprechen. Das ist eben Fußball, der, außer man schwimmt im Geld, nicht vollständig planbar ist. Und selbst dann kann man viel falsch machen, wie Hertha nach dem Windhorst-Deal leidvoll erfahren musste. An den 44 Punkten als Ausbeute der Saison kann man zumindest erkennen, dass nicht Pal Dardai der Schuldige war, der den Aufstieg vermasselt hätte. Im Gegenteil wird ein Schuh draus: Man könnte sich durchaus vorstellen, dass die Mannschaft unter Dardai wesentlich erfolgreicher gewesen wäre. Ob sein Fußball im Gegensatz zu dem von Fiel so viel unansehnlicher war, wird ein anderer Blog untersuchen.
Die Ausbeute von Stefan Leitl mit 19 Punkten in zwölf Spielen ergibt 1,58 Punkte im Schnitt (Fiel 25 P. In 22 Spielen = 1,14 Punkte und Dardai 48 in 34 Spielen=1,41 Punkte) zeigt, dass der Trainer auf dem richtigen Weg ist. Allerdings ergäbe der Durchschnitt von 1,58 auch nur knapp 54 Punkte, was für einen Aufstieg wohl nicht ausreichen würde.
Die nächste Saison muss also wie beim Fleischer gespielt werden: „Es darf gerne ein bisserl mehr sein!“