Hohes EM-Niveau – mit Ausnahmen

Das Niveau bei der Euro 24 ist erfreulich hoch, sowohl was die Spiele der deutschen Mannschaft (mit Einschränkungen), aller übrigen Spiele (mit Ausnahmen: England, Italien, Belgien…) und der Schiedsrichterleistungen angeht. Bei letzteren sei aber auf zwei genauso bemerkenswerte wie entscheidende Fehlleistungen hingewiesen:

Beim Spiel Kroatien gegen Italien führte Kroatien lange mit 1:0, was deren Qualifikation für die K.o.-Runde bedeutet hätte. Nach 7 Minuten und 18 Sekunden der Nachspielzeit erzielten die Italiener gegen irrsinniger Weise aufgerückte Kroaten den Ausgleich und kegelten diese damit aus dem Turnier. Die Frage bleibt: Warum gab es acht Minuten Nachspielzeit? Handelte es sich um ein Missverständnis in der Kommunikation von Schiedsrichter und 4. Offiziellem? Es gab keine Verletzungsbehandlungen, kein auffälliges Zeitspiel und die Dauer der Unterbrechung beim Videobeweis beim Elfmeter für Kroatien betrug genau 2 Minuten und 15 Sekunden. Wenn man vier Minuten für die diversen Wechsel dazugibt, ist man bei sechs Minuten Nachspielzeit, und der Ausgleich wäre nie gefallen. Was das Verrückte auf die Spitze treibt, ist die Tatsache, dass nach dem Tor und der italienischen Jubelarie die fehlenden 42 Sekunden nicht mehr gespielt wurden und der fällige Anstoß den Kroaten gestohlen wurde. Streng genommen ein Regelverstoß wie einstmals in der Relegation zwischen Düsseldorf und Hertha.

Eine zweite, noch eindeutigere Fehlleistung gab es im Spiel der Türkei gegen die Tschechen. Nachdem ein Spieler der Tschechen frühzeitig (berechtigt) mit Gelb-Rot zum Duschen geschickt wurde, wurde gleiches bei einem türkischen Spieler, der sich eine Minute nach Erhalt einer gelben Karte einen Ellbogenschlag gegen einen tschechischen Spieler leistete, nicht bestraft. Folgenschwer: Mit zehn gegen elf kämpften die Tschechen zwar wie um ihr Leben und erzielten noch das 1:1, der Siegtreffer, der das Weiterkommen und gleichzeitig das Aus der Türkei bedeutet hätte, wollte aber nicht fallen. Bei 10 gegen 10 wäre es ein ganz anderes Spiel mit großer Gewinnchance für Tschechien geworden. Absurd die Tatsache, dass der Schiedsrichter insgesamt fast 20 gelbe, gelbrote und rote Karten verteilte, an Spieler, Ersatzspieler, Trainer und am liebsten auch an zu vorlaute Kinder. Die einzige Gelbe Karte, die das Spiel entscheidend beeinflusst hätte, gab er nicht, übersah das Foul vollständig und gab Einwurf (von den fast alle falsch ausgeführten Einwürfen in allen Spielen wollen wir hier nicht reden).

Dass der VAR beim Ellbogenschlag (angeblich) nicht eingreifen DURFTE, macht den Wahnsinn nur noch kompletter, wenn man bedenkt, dass er sich meldet, wenn ein Spieler drei Zentimeter beim Elfmeter zu weit vorne steht.

Wie gesagt: Die Leistungen sind bei dieser EM erfreulich hoch, leider nicht immer…

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