Zwei kleine Spieltäglein

Drei kleine Spieltäglein

das läuft nicht nebenbei,

In Bielefeld wird nicht gewonn`

da warens nur noch zwei.

Nun gut, im vorigen Jahr wurden Pal Dardai auch erst am vorletzten Spieltag die Nichtabstiegs-Zigarren überreicht. Der sich wie ein kleines Kind freuende Cunha tanzte mit Cheftrainer Dardai über den Rasen. Jetzt sind beide nicht mehr da und trotzdem ist Hertha in selbiger Situation. Mit einem Sieg hätte man die nächste Erstligasaison ohne Stornierungsmöglichkeit fest gebucht. Ein Punkt gegen Mainz würde gegenüber Bielefeld schon reichen, um den direkten Abstieg zu verhindern. Und wenn Bielefeld nicht gewinnt und die Bayern sich gegen Stuttgart nicht hängen lassen, wovon man ausgehen kann, reichen Hertha auch zwei Niederlagen zum Klassenerhalt.

Es wäre dann der 15. Tabellenplatz, den Hertha in bisher 38 Jahren 1. Liga nur einmal erreichte. Noch nie waren die Blauweißen Meister, 9. oder 17. Je einmal Vizemeister, 7., 8., 12., 13. und eben (s.o.) 15. Zwei Mal erreichte Hertha als 5. und 16. das Ziel, drei Mal wurde man 4. und ( leider, leider) 18., vier Mal wurden der 3., 6. und 11. Platz belegt und fünf Mal war Hertha 10. oder 14. Das ergibt im Durchschnitt einen Tabellenplatz 9,6, obwohl Hertha in der „Ewigen Tabelle“ einen soliden 12. Platz belegt. Sonderbare Macken der Mathematik!

Wenn wir gerade bei Zahlenspielen sind:

Die Nuller Jahre waren Herthas erfolgreichstes Jahrzehnt. In 10 Spieljahren war man im Durchschnitt 6,6-ter. Knapp dahinter die seligen 70-er Jahre mit Durchschnittsrang 7,3 in 10 Jahren. In den 90-ern war man in drei Jahren im Schnitt 10,7-ter, In den 10-er Jahren des jetzigen Jahrtausends in acht Jahren belegte man Platz 11,75, in den frühen 60-er Jahren wurde man dreimal 14., was logischer Weise auch der Durchschnitt ist, und ganz düster sah es in den 80-er Jahren aus, als man nur zwei Spielzeiten dabei war und das auch noch mit dem kaum negativ zu toppenden Platz 17 im Schnitt.

Seit den beiden Jahren der Europapokal-Qualifikation unter Pal Dardai, der mit nicht vorhandenen finanziellen Mitteln ganz viel erreichte, dümpelt Hertha, auch mit enormem finanziellen Aufwand, im unteren Tabellendrittel herum. Das bedeutet nicht, dass Geld eben doch keine Tore schießt, sondern dass man Geld auch so einsetzen muss, dass auf dem Platz etwas ankommt und nicht im Kaufrausch Geld verbrennen darf, als ob es kein Morgen gäbe. Viel wurde falsch gemacht, aber hinterher sind natürlich alle schlauer. Wenn der Abstieg vermieden wird, kann man vielleicht mit soliderer, handwerklich sauberer Arbeit ans Aufbauen gehen und nach und nach in höhere Tabellenregionen schielen. Ob Bobic dann mal mit der Schale durchs Brandenburger Tor ziehen wird? Es muss ja nicht gleich die Meisterschale sein, ein Schälchen Sekt zum Pokalfinaleinzug wäre ja auch nicht schlecht…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert