Drei kleine Spieltäglein

Vier kleine Spieltäglein

die Hertha spielt sich frei

der VfB wird abgewatscht

da warens nur noch drei.

Die Stimmung im Olympiastadion war während des gesamten Spiels gegen den VfB Stuttgart so euphorisch, dass man sich ernsthaft fragen musste, wer auf die Schnapsidee vom Bau eines neuen Stadions gekommen war. Nun gut, es gibt ihn nicht so oft, den Schulterschluss aller Zuschauer mit den blauweißen Spielern. Mal sind die egozentrischen Ultras beleidigt, weil die Mannschaft nicht so gespielt hat, wie sie es gerne möchten (und da sie sich als Herthaner ansehen, müssen sie sich nicht an eines der Union-Axiome halten, das da lautet:“Pfeife nie die eigene Mannschaft aus!“), mal schweigen die gelangweilten Tribünenbesucher wegen der dürftigen Darbietungen auf dem Rasen. Diesmal war alles anders: Neunzig Minuten bedingungsloser Einsatz wurden entsprechend gewürdigt, der Schlusspunkt mit Belfodils frechem Tanz vor dem Stuttgarter Tor mit erfolgreichem Abschluss war das Sahnehäubchen, das zu standing ovations animierte, zum ersten Mal nach zwanzig Jahren, seit dem Sieg in der Champions League gegen Chelsea.

Jetzt hat es die Mannschaft von Magath und Fotheringham selbst in der Hand: Mit einem Sieg in Bielefeld könnte man nicht mehr direkt absteigen, sollte gleichzeitig der VfB gegen Wolfsburg verlieren, wäre man endgültig gerettet. Zum wievielten Male eigentlich? Im 39. Erstligajahr spielt Hertha momentan zum 15. Mal gegen den Abstieg (bei bisher fünf verlorenen Abstiegskämpfen). Ein sechstes Mal muss nicht dazukommen. Magaths Bilanz mit mittlerweile neun Punkten aus fünf Spielen kann sich sehen lassen und selbst wenn in Bielefeld verloren werden sollte, wäre die Chance mit einem Heimsieg gegen Mainz und /oder einer möglichen Überraschung in Dortmund, für die es um gar nichts mehr geht, noch bis zur letzten Minute der Saison gegeben. Der Herzgesundheit zuliebe sollte es allerdings zu diesem Szenario möglichst nicht kommen.

Und auch wenn man das Bärenfell (russisches Bärenfell?) erst verteilen soll, wenn der Bär erlegt ist, kann man ja mal einen kleinen Ausblick wagen: Wenn Bobic sein Versprechen nach Kontinuität einhält, holt er zwei oder drei der ausgeliehenen Spieler zurück (Ngangkam, Meier (?), Torunarigha, auf keinen Fall aber Zeefuik…) und ergänzt vorsichtig mit höchstens zwei guten Neuerwerbungen. Ablösefreie, hungrige Spieler, die es noch mal wissen wollen, auf der rechten Außenverteidigerposition und auf der Zehn, mehr ist nicht nötig, wenn ein guter Trainer die Jungs mitreißen kann. Vielleicht sollte man mal an ein Gespann Fotheringham-Ibisevic denken, falls Magath seine Aufgabe als erfüllt ansieht.

Aber wie gesagt: Erst mal den Bielefelder Bären erlegen. Drei Spiele nacheinander hat Hertha seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr gewonnen. Dann wird`s ja Zeit…

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