Sieben kleine Spieltäglein
zwei Tore über rechts
schon wieder gab`s null Punkte nur
da waren`s nur noch sechs.
Wie immer: Wenn man dachte, Hertha hat den Bock endlich umgestoßen, die Mannschaft hat begriffen, worum es geht, ist ein Team geworden und besteht nicht mehr nur aus 25 Ich-AG´s, die in ihrer Laufbahn optimalen Profit einspielen wollen, dann kommt der Rückschlag. So auch in Leverkusen, wo es zwar nicht mehr, wie noch vor ein paar Wochen wahrscheinlich, eine Klatsche gegeben hat, aber doch eine Mannschaft spielte, die vielleicht wollte, aber nicht so richtig konnte. Kein ganz schlechtes Spiel, aber eben auch nicht der bedingungslose Kampf. Beispielhaft Tousard, gegen Hoffenheim noch mit überragendem Einsatz, diesmal wieder nur der Mitläufer, der sich bemüht. Aber: Mühe allein genügt nicht, wie wir ja aus der Kaffeewerbung kennen.
Die Möglichkeiten Spiele zu gewinnen, reduzieren sich von Woche zu Woche. Natürlich ist Hertha noch nicht abgestiegen, auch wenn die Mannschaft jetzt auf dem 17. Platz liegt. Natürlich hat Hertha alles in der eigenen Hand, weil sie in den Spielen gegen Stuttgart, Augsburg und Bielefeld ja gewinnen und die direkten Gegner hinter sich lassen kann. Aber glaubt auch nur ein einziger Realist, dass Hertha wirklich alle diese drei Spiele gewinnt, um mit dann 35 Punkten es wahrscheinlich geschafft zu haben, zumindest in die Relegation? Natürlich kann man auch gegen Union gewinnen, die seit dem Abgang Kruses zwar immer noch regelmäßig punkten, aber kaum noch eine überzeugende Leistung geboten haben. Natürlich kann man auch am vorletzten Spieltag gegen Mainz gewinnen, die auswärts die drittschlechteste Bilanz aller 18 Vereine haben (vor Fürth und Hertha). Und außerdem bleibt noch am letzten Spieltag das Auswärtsspiel beim wahrscheinlichen Vizemeister Dortmund. Aber sollte man da drei Punkte einkalkulieren?
Die Zeichen stehen auf Abstieg, die Chancen auf den Klassenerhalt liegen bei 30:70. Immerhin: Es gab auch schon Mannschaften, die zwei Spieltage vor Schluss sechs Punkte Rückstand hatten und es trotzdem geschafft hatten. In solcher Situation würde dann aber nur noch beten helfen. Und wie schon BAP einstmals sangen: „Ja, wenn das beten sich lohnen tät…“
Wenn das Beten sich wirklich lohnen täte, sollte man lieber für Frieden in der Ukraine beten! Die Herthaner müssen das auch ohne höheres Wesen schaffen…