Ende der Transferperiode

Au weia! Das erste Dardaische Viererkästchen ist gespielt und Hertha hat nur einen statt der mindestens erwarteten vier Punkte erzielt. Im nächsten Vierer gegen Augsburg, Leverkusen, Mainz und Hoffenheim müssen sechs Punkte her und erst bei neun liegt man im Soll, das 40 Punkte am Saisonende beträgt. Während Unions Trainerfuchs Fischer nicht müde wird, den running gag von den 40 Punkten gegen den Abstieg zu betonen, was er sich ja sicher selber nicht glaubt und was er auch noch mantraartig herunterbeten wird, wenn Union längst Meister geworden ist, erscheint diese Marke bei Hertha schon wieder als ambitioniert.

Nun gut, nicht jede Mannschaft ist so stark wie Dortmund und statt der Latte wird irgendein Herthaner auch mal das Tor treffen. Und Trainer Schwarz analysiert genau, wenn er die fehlende Präzision beim Passspiel bemängelt, ein Defizit, dass Hertha gefühlt seit den Siebzigerjahren mit sich herumträgt. Komisch: Im Training klappt das immer ganz gut. Da ist aber auch der böse Störenfried namens Gegner nicht dabei.

Eins kann man aber nach vier Spielen feststellen: Hertha hatte in jedem Spiel (außer natürlich gegen Union) die bessere Laufleistung als der Gegner. Das war in der vorigen Saison, bis Magath kam, selten der Fall. Auch die spielerischen Verbesserungen machen Mut, wenn auch keinen überschwänglichen. Sofern sich nicht wieder eine Abwärtsspirale entwickelt, in der nach Erfolglosigkeit durch fehlendes Selbstvertrauen ein Leistungsabfall folgt (und einen Trainerwechsel zur Folge hat), dürfte sich Hertha beginnend mit dem Augsburg-Spiel langsam in Richtung einstellige Tabellenplätze bewegen. Aber ein Sieg gegen Augsburg ist dazu natürlich Voraussetzung.

Nach vier Niederlagen in der Vorsaison gewann man zwei Mal um sich dann, nach dem überflüssigen Wechsel von Dardai zu Korkut, mit 21 Punkten nach der Hinrunde ganz ordentlich aus der Affäre zu ziehen. Es folgte aber eine 12-Punkte-Rückserie, die schnurstracks in die Relegation führte. Dahin soll es doch bitte nicht wieder gehen.

In ca. 50 Stunden endet die Transferperiode. Man kann nur hoffen, dass das labile Mannschaftsgefüge, das sich langsam herausbildet, nicht durch drei Notverkäufe und fünf Schnäppcheneinkäufe wieder zunichte gemacht wird. Wie sagte doch Bobic auf seiner Antritts-Pressekonferenz: Kontinuität ist das Wichtigste!

Apropos: Wenn sich für Piatek kein Käufer findet, bleibt er dann während der Restsaison außerhalb des Kaders? Oder hält er sich bis Weihnachten in der U23 fit? Oder darf er auch mal spielen und treffen? Piatek ist der meistunterschätzte Spieler bei Hertha. Wenn das Spiel auf ihn zugeschnitten ist (wie z.B. auf Modeste bei Köln/Dortmund) macht er 10 bis 15 Buden pro Saison. Garantiert!

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