Die Karawane zieht weiter

Selten hat man eine Fußball-Weltmeisterschaft mit weniger Überraschungen erlebt. Da war in der Vorrunde der Sieg der Saudis über Argentinien. Aber am Ende waren die Südamerikaner trotzdem weiter und die Araber ausgeschieden.

Der Sieg von Japan gegen Deutschland kann ja nicht wirklich als Überraschung gewertet werden.

Eher noch der Sieg Australiens gegen Dänemark und das absurde 1:0 Costa Ricas gegen Japan. Absurd deshalb, weil die Mittelamerikaner sich in 100 Minuten genau zweimal in die gegnerische Hälfte wagten. Dass Marokko Belgien schlug ist sicher als ungewöhnlich zu bewerten, wenn man sich die Weltranglisten-Plätze ansieht: Belgien 2, Marokko 23. Aber die besten Zeiten der Roten Teufel sind eben vorbei. Und dass Südkorea Portugal schlägt ist auch keine Sensation. Schließlich haben die Asiaten bei der letzten WM schon Fußball-Weltmacht Deutschland aus dem Turnier gekegelt.

Und im Achtelfinale? Sieben Favoritensiege und Marokkos Elfmeterdemonstration gegen Spanier, die Elfmeterschießen angeblich seit einem halben Jahr geübt hatten. Merke: Allzuviel ist niemals gut.

Nach menschlichem Ermessen läuft alles auf ein Finale Brasilien gegen Frankreich hinaus. Aber vielleicht kommen die Sensationen ja jetzt. Marokko gegen Kroatien wäre auch ein schönes Endspiel.

P.S.: Jegliche Kritik am Turnier war mit Sicherheit berechtigt, von der gekauften Vergabe an ein Land ohne Fußballtradition bis zur Menschenrechtslage. Aber offenbar ist es bei uns niemandem aufgefallen, dass Deutschland mit dem Hervorheben der Kritik über das Sportliche international total isoliert dastand. Und wie sangen schon Ton Steine Scherben: „Allein machen sie dich ein…“

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