Zum Glück ist das nächste Spiel wieder auswärts! In Fürth kann Hertha am kommenden Sonnabend endlich (ENDLICH) im günstigsten Falle auf einen Aufstiegsplatz vorrücken. Gäbe es ein Heimspiel, wissen wir alle, was passieren würde: Hertha würde die Chance nicht nutzen, aus Gründen, die niemand versteht, und die man auch nicht verstehen kann. Aber in dieser verrückten Saison, wo nach dem 14. Spieltag genau drei Punkte zwischen einem Aufstiegsplatz und dem Tabellen-Elften liegen, wo also alles möglich ist, spielt Hertha auswärts die Gegner meist an die Wand. Und wenn das mal nicht klappen sollte, werden die Punkte mit Kampf und Wille geholt. Vier Siege bei zwei Unentschieden und nur einer Niederlage würden normalerweise die souveräne Tabellenführung bedeuten, wenn der Auswärtsbilanz nicht vier Heimniederlagen, bei einem Unentschieden und zwei äußerst wackligen Siegen (Regensburg und Braunschweig) gegenüberstehen würden.
Man kann mal wieder optimistisch in die Zukunft sehen und es gehört nicht viel Phantasie dazu, sich vorzustellen, dass am letzten Spieltag noch mehrere Mannschaften die Möglichkeit haben werden aufzusteigen. Aber erstmal würde es ja schon reichen, wenn man vor der kurzen Weihnachtspause in Schlagdistanz zum Aufstieg bliebe. Mit zwei Punkten Rückstand zum zweiten und dritten Tabellenplatz ist Hertha jetzt deutlich besser als in der Vorsaison, als es nach dem 14. Spieltag jeweils 8 Punkte Rückstand gab. Und dies, obwohl nur drei Punkte mehr auf dem Konto stehen. Anscheinend will niemand so recht aufsteigen. Wir wollen es aber und Fabian Reese will es mit Sicherheit auch. Ein Viertelstündchen auf dem Platz in Magdeburg und schon steht (fast) ein Assist zu Buche, köpfte er doch vor dem 3:1 den Ball in den Strafraum. Noch ein Novum: Zum ersten Mal klappte die Eckballvariante, nach der Leistner den Ball am kurzen Pfosten stehend mit dem Kopf verlängert, um ihn dann praktisch nicht verteidigen zu können. So ist einstmals Köln unter Hennes Weisweiler Meister geworden. Damals klappte die Variante allerdings zehn Mal in der Saison.
Kurzer Rückblick auf Herthas Nebel-Spiel-Helden gegen Barcelona von 1999. Zum 25-jährigen Jubiläum waren sie vor dem Heimspiel gegen Ulm im Stadion. Unklar allerdings, warum Ketil Rekdal nicht der Behauptung der Stadionsprecher widersprach, als Kapitän auf dem Platz gewesen zu sein. Rekdal spielte überhaupt nicht, ebenso wie der vorgestellte Ilja Aracic. Kapitän war Michael Preetz, wie man in einem Video vor dem Spiel auch sehen konnte. Will man etwa die Erinnerung an Preetz` Verdienste um den Verein eliminieren? Solche stalinistische Geschichtsfälschung stünde dem Verein nicht gut zu Gesicht. Hoffentlich war alles nur eine etwas schlampige Recherche…