Wieder mit Zuschauern

Nun also doch! Das konnte Manager Preetz nicht auf sich sitzen lassen: Union spielt vor Zuschauern in der Alten Försterei und Hertha hat weiterhin nur Geisterspiele im Angebot. Obwohl der Verein draufzahlt, weil sich die Öffnung des Stadions für Fans und Anhänger erst ab 15.000 Zuschauern lohnt, muss Hertha, um einem Shitstorm ohne Beispiel zu entgehen, Fans ins Stadion lassen. Da man optimistischer Weise mit mehr als 4000 Zahlenden rechnet, werden die begehrten Karten verlost. Leider ist nicht bekannt, wie viele der ca. 20.000 Dauerkartenbesitzer aus der letzten Saison auch gleichzeitig Mitglieder sind. Denn nur diese können sich bei der Verlosung anmelden. 10.000 bis 12.000 werden das sicher sein, deshalb liegt die Chance mit 1:3 ungefähr auf dem Niveau der Rummellosbude, bei der „jedes Los gewinnt“ (Hauptgewinn „Charlottenburg“: Toaster, Riesen-Stoffbär oder Spielesammlung).

Allerdings gibt es schon jetzt wieder die Mäkler und Meckerer, denen man es nie recht machen kann. Sie reden von schlechter Stimmung im öden, leeren Stadion. Das sind offenbar Leute, die glauben, dass Hertha erst um die Jahrtausendwende gegründet wurde. Der Herthaner im gesetzteren Alter kennt die Zuschauerzahlen im Vierstelligen Bereich aus eigener Erfahrung, wobei damals keine Pandemie den Besuch im Stadion verhinderte, sondern die Leistung der Hertha-Mannschaft.

Beispiele gefällig? Im Januar 1984 spielt Hertha gegen Alemannia Aachen 2.2 (nach 0:2-Rückstand zur Pause) vor exakt 3432 Zuschauern.

1994 gewinnt Hertha im Olympiastadion gegen Meppen mit 5:1 und 3.871 sehen bei bestem Augustwetter zu. Kennt noch jemand die Spieler: Sejna – Oliver Schmidt, Rohde, Tanjga – Bremser, Ramelow, Andreas Schmidt, Richter, Hartmann- Deffke, Lünsmann (eingewechselt: Meyer und Klews).

Das ging 15 Jahre in den Achtziger und Neunzigerjahren so. Keine schöne Herthazeit, aber man ist ja gebürtiger Anhänger.

Wer nur der Stimmung wegen ins Stadion geht, kann auch gleich in die Sky-Kneipe gehen, da ist die Stimmung mit steigendem Alkoholpegel immer angemessen und im Fernseher sieht man sowieso besser als im Stadion. Wer sich für Fußball interessiert und nicht krank ist, geht ins Stadion, egal ob 4.000 oder 75.000 erwartet werden. Als Fan bleibt man nicht zuhause, wenn Hertha spielt…   

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