Päckchenrechnen

In der Grundschule waren die Rechenaufgaben in „Päckchen“ angeordnet. Es gab vier oder sechs oder acht Aufgaben gleichen Typs und gleichen Schwierigkeitsgrads, die man als armer Schüler zu lösen hatte. Pal Dardai, der ja ein kluger Mensch ist, geht für seine Spieler in die Grundschule zurück und gibt ihnen Aufgaben. Er ordnet die Spiele in Vierer-Päckchen und verlangt oder erwartet oder rechnet zuhause mit der Taschenlampe unter der Bettdecke, eine entsprechende Punktzahl, die die Mannschaft in einem Päckchen erwerben muss, um den Abstieg noch zu verhindern. Wie viel Punkte der gute Pal für das erste Päckchen einkalkuliert hatte, wissen wir nicht, erzielt wurde aber immerhin ein ganzer Punkt. Das ist zwar schon mal ein Punkt mehr, als Thomas Kroh vom rbb den Herthanern zugetraut hatte, aber wahrscheinlich drei oder vier weniger als Dardai erwartet oder erhofft hatte.

In der nahen Zukunft hilft aber kein Hoffen und auch kein Beten: Es müssen Punkte her. Im Päckchen „Wolfsburg-Augsburg-Dortmund-Leverkusen“ sollten es sechs Punkte werden, d.h., wenn man von einem Sieg gegen Augsburg ausgeht, jeweils Unentschieden gegen die anderen drei oder ein Sieg, am besten schon mal in Wolfsburg, um gegen Dortmund und Leverkusen Druck raus zunehmen. Im zweiten Päckchen „Union-Gladbach-Mainz-Freiburg“ sollten sieben Punkte herausspringen, genau so wie im letzten Päckchen mit „Schalke-Bielefeld-Köln-Hoffenheim“. Man sieht, dass das alles möglich, aber natürlich keineswegs sicher ist. Am Ende der Saison stünden, bei erfolgreichem Lösen der Rechenaufgaben, 38 Punkte, was die Versetzung der Schüler in die nächste Erstligasaison gewährleisten müsste. Vorteil der Päckchen-Einteilung: Wenn man sein Soll in den ersten beiden Spielen erreicht hat, kann man ganz ungezwungen noch eine Schippe drauflegen. Es ist ja nicht verboten mehr zu holen. Jeder Schüler darf rechnen, soviel er will und auf dem Platz ist das Toreschießen nicht verboten.

Aber am Ende des Tages, wie man neuerdings zu sagen pflegt, hat eben doch jeder sein Päckchen zu tragen und das der Herthaner ist momentan besonders groß und schwer…

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