Gibt es eigentlich eine langweiligere Frage, als diejenige nach dem Gewinner der lächerlicherweise „Ballon d’Or“ (Verzeihung: „FIFA Ballon d’Or“ muss es natürlich heißen) genannten Auszeichnung als bester Fußballer des Planeten? Wen interessiert es denn wirklich, ob Messi oder Cristiano „Unterhose“ Ronaldo sogenannter Weltfußballer wird? Und das, obwohl der Fußball Winterpause macht und die Vierschanzentournee zum Glück auch schon wieder beendet ist. Lieber Winterloch als diese Wahl.
Früher, als ja bekanntermaßen alles besser war, gab es diese Dominanz zweier Spieler, die sich streiten und kein Dritter freut sich, nicht. Die Auszeichnung, die es seit 1982 gibt und seit 1991 offizielle FIFA-Auszeichnung ist, wurde z.B. zweimal von einem Herrn Platini gewonnen. Auch ein gewisser Lothar Matthäus gewann zweimal, ebenso wie Ruud Gullit, Marco van Basten und Ronaldinho. Dreimal gewannen diese Trophäe der Brasilianer Ronaldo (von Klose abgelöster WM-Rekordtorschütze), Zinedine Zidane und eben jener Cristiano Ronaldo, während hoch über allen Messi mit sechs Siegen thront.
Und in früheren Jahrzehnten? Gewiss hätten auch Pelé, Diego Maradona (der nur 1986, wohl wegen seines genialen Handspiels, gewann, obwohl der Preis damals noch nicht von der FIFA vergeben wurde, die schon immer ein Faible für’s Illegale hatte), Ferenc Puskas, Franz Beckenbauer, Alfredo di Stefano, Gerd Müller, Johan Cruyff oder Fritz Walter den Preis mehrmals gewinnen können, niemand hätte aber wahrscheinlich so dominiert, wie die beiden Zeitgenossen, die sich den Preis seit neun Jahren unbrüderlich teilen. Zweifellos sind sowohl Messi als auch Ronaldo überragende Fußballer. Aber erst wenn man die Namen der früheren Stars liest, wird einem bewusst, dass zur Persönlichkeit doch etwas mehr gehört, als nur mit dem Ball umgehen zu können…