Kann nichts schiefgehen…

Zum Mittagessen spielt Hertha am Sonnabend in Jena in der ersten DFB-Pokal-Runde. Hoffentlich bleibt dem blauweißen Anhänger nicht die Boulette im Halse stecken. Jena ist in der Regionalliga, das ist übrigens die 4. Liga (5 Staffeln) mit zwei Unentschieden in die neue Saison gestartet. Genau der richtige Gegner für Hertha, um in der ersten Runde wieder mal zu scheitern. Denn der Abstand von der 2. zur 4. Liga ist genauso groß wie der von der 1. zur 3. Liga. Und man erinnert sich ja wohl hoffentlich, wie oft Hertha gegen Drittligisten wie Braunschweig, St. Pauli, Worms und wie sie alle hießen, ausgeschieden ist. Dazu kommt natürlich die Tatsache, dass es sich für Jena um das Spiel des Jahres handelt, denn Hertha hat schließlich noch, warum auch immer, einen großen Namen. Außerdem hat sich die Mannschaft in der Liga, trotz guter Ansätze, noch nicht gefunden. Kein Wunder, wenn der Spielbetrieb mitten in der Transferperiode beginnt.

Apropos Transferperiode: Herthas Verantwortliche, das sind ja wohl die Herren Weber, Herrich, Bernstein, Zecke Neuendorf und Pal Dardai, scheinen einen neuen Rekord aufstellen zu wollen. Nachdem aus dem vorjährigen Kader 15 Spieler den Verein verlassen haben (und einige wie Lukebakio und Serdar, eventuell auch Richter und Kempf, von Maolida, Rogel und Kenny gar nicht zu sprechen, werden noch gehen) und 15 bis 20 Spieler, je nachdem ob man verliehene Spieler, die in die blauweiße Familie zurückkamen und Jugendspieler, die einen Vertrag unterschrieben, obwohl sie wohl erstmal in der U 23 aufgebaut werden sollen, dazu zählt, gekommen sind, wird es auf 30 bis 40 Transferbewegungen hinauslaufen! Das erinnert fatal an die Kontinuität nach Bobic-Manier. Natürlich musste man die meisten Überverdiener abgeben um den Personaletat von 90 Millionen auf 40 – 50 Millionen und weitergehend auf ca. 20-30 Millionen zu senken. Aber schüttet man das Kind nicht mit dem Bade aus? Und wie weit reicht eigentlich die Expertise der Scouts, wenn man nicht erkennt, dass ein Spieler wie Dudziak, der in Düsseldorf ganz ordentlich auftrat, gegen Wiesbaden mehrere Sprintduelle im 10.000-m-Tempo absolvierte und dementsprechend verlor. Ein Sprinttraining vor Vertragsunterzeichnung müsste eigentlich möglich sein. Und wer die 100 m langsamer als 15 Sekunden läuft ( eine glatte „Vier“ beim Sportabitur) sollte vielleicht an die Tischtennis-Abteilung weitergereicht werden. Denn man darf ja nicht vergessen: Auch die Neuzugänge im Dutzend verdienen ja ein Gehalt aus dem mittleren bis oberen Management mit 500.000 Euro, um mal eine Zahl zu nennen, die sicher bei vielen nicht unrealistisch ist.

Wir sind gespannt, was sich bis zum 31. August noch so alles tut.

Und wenn Hertha wider Erwarten die zweite und vielleicht sogar die dritte Pokalrunde erreicht, gäbe es ja auch wieder etwas frisches Geld in die klamme Vereinskasse. Dann könnte man in der Winterpause noch fünf bis zehn neue Spieler verpflichten. Natürlich streng entsprechend dem Berliner Weg…

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