Ibisevic und der gnädige DFB…

Das ist ja mal eine gute Nachricht: Der Sportgerichtsvorsitzende Hans E. Lorenz sperrt Ibisevic nur für vier Spiele und setzt nach Herthas Einspruch nicht noch einen drauf! Das aber freundlicherweise nur deshalb, weil Ibisevics Foul als „rohes Spiel“ gewertet wurde.

„Rohes Spiel“? Es gab in der Bundesligageschichte so einige Male „rohes Spiel“: Siegmann gegen Lienen, Augenthaler gegen Völler, Kölns Springer gegen Rehmer, alles brutale Fouls, die halbjährliche Verletzungen der Gegner zur Folge hatten. Und zuletzt die Kniezertrümmerung des Schalkers Johannes Geis an André Hahn, die mit einer lächerlichen 5-Spiele-Sperre belohnt wurde.

Aber Ibisevics Foul soll „rohes Spiel“ gewesen sein? Es war zweifellos ein Foul, sogar ein schweres Foul, das mit gelb bis dunkelgelb korrekt bestraft worden wäre. Auch glatt Rot ist keine Fehlentscheidung, obwohl Ibisevic zwar schnell, aber von der Seite und nicht mit offener Sohle angriff. Nach anfänglichem Schmerzensschrei, der das Dach der Arena ins Wanken brachte, spielte der Gefoulte problemlos weiter. Ergo: zwei Spiele Sperre für Ibisevic und niemand würde ein Wort darüber verlieren. Wenn aber ein Geis fünf Spiele und ein Ibisevic vier Spiele Sperre erhält, obwohl ihre Vergehen soweit auseinander liegen wie eine Backpfeife und ein Atomkrieg, muss man achselzuckend erkennen, dass der ewigen Geschichte von der Schalker Bevorzugung und der Hertha-Benachteiligung durch den DFB ein weiteres Kapitel hinzugefügt wurde…

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