Hertha und der Länderspiel-Fluch

Niklas Stark spielt seit Wochen in bestechender Form in Herthas Dreierkette. Er leitet die jüngeren und unerfahreneren Klünter und Dardai an und reißt sie mit, so dass sowohl ein Lewandowski als auch ein Haaland zur Bedeutungslosigkeit degradiert wurden. Zum Glück verzichtete Noch-Bundestrainer Löw auf die Nominierung Starks für die drei kommenden Qualifikationsspiele und lädt stattdessen den deutlich indisponierteren Tah ein. Zum Glück? Natürlich, denn Hertha-Spieler und die Nationalmannschaft, das geht seit Erich Beers Siebzigerjahre-Berufungen gar nicht mehr (Arne Friedrich nehmen wir mal als übergroße Ausnahme aus der Bewertung).

Beispiele? Bitte schön:

Nachdem Plattenhardt einige Länderspiele, u.a. bei der unsäglichen Russland-WM absolviert hatte, rauschte seine Formkurve senkrecht in die Tiefe. Seit einigen Monaten findet er langsam zu ähnlicher Form der frühen Tage zurück, ohne jedoch so freistoß- und flankengefährlich zu sein wie früher.

Als Dilrosun sein erstes Länderspiel machte, verletzte er sich nach 20 Minuten und hat seither seine alte Explosivität nicht wiedergefunden.

Kurz nach Cunhas erster Berufung in die Selecao traf er nicht mehr, gewann keine Zweikämpfe mehr und verweigerte weitgehend die Arbeit. Langsam wird es wieder, aber man hofft nicht auf weitere Berufungen.

Niklas Stark selber machte ja bis zu seinem ersten Kurzeinsatz bei den Adlerträgern eine wahre Odyssee an Ausfällen durch die skurrielsten Verletzungen und Krankheiten durch, die man sich vorstellen kann. Jetzt, ein Jahr später, ist er wieder in Form, und Jogi Löw hat offenbar Verständnis dafür, dass er bei Hertha im Abstiegskampf gebraucht wird.

Just in diesem Moment erhalten mehrere Union-Spieler, u.a. Kapitän und Leader Trimmel ihrerseits Einladungen für ihre Nationalmannschaften. Vielleicht überträgt sich das Virus der Formschwäche nach Länderspiel-Nominierungen ja mal nicht auf Hertha, sondern auf Union. Für das anstehende Derby könnte Hertha externe Unterstützung ganz gut gebrauchen. Und bei einem Hertha-Sieg würde Max Kruse vielleicht sogar von seinen ungeliebten „Europapokal“-Spielen verschont werden. Wir helfen gerne…

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