Hertha im Niemandsland

Sieben Spiele vor Schluss der Saison befindet sich Hertha mit acht Punkten Rückstand auf den Aufstiegsrelegationsplatz und neun Punkten Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz im Niemandsland der Tabelle. Um den Abstieg auch fußballtheoretisch (nicht mit mathematisch zu verwechseln) auszuschließen, benötigt man noch zwei Pünktchen, was machbar erscheint. Und für das Erreichen des dritten Platzes müssten sechs von sieben Spielen gewonnen werden, was bei der Inkonstanz der Mannschaft mehr als unwahrscheinlich, wenn auch nicht völlig ausgeschlossen ist. „Wundääär – gibt es immer wiedääär…“ heißt es zwar im deutschen Liedgut, aber sie sind eben doch so selten, dass Hertha in den letzten 61 Jahren keines davon erlebt hat.

Immerhin ist die Mannschaft nicht so schlecht, wie sie von einigen Nörglern gemacht wird. Denn Hertha hat nur eines von den letzten sieben Spielen verloren (gegen Spitzenreiter St. Pauli). Wenn da nicht die vielen Unentschieden wären, die jedes mal zwei Punkte kosteten (Braunschweig, Kiel, Nürnberg) und den Abstand zu Platz 3 nicht schrumpfen ließen! Auch die Serie zwischen Spieltag 11 und 18 mit acht Spielen ohne Niederlage (aber auch fünf Unentschieden) war nicht schlecht, durch viele verlorene Punkte (Rostock, KSC, Hannover, Osnabrück, Düsseldorf) aber eben auch nicht besonders zielführend. Entscheidend für den Rückstand auf Platz 3 ist aber die Serie Nummer 1, nämlich die null Punkte aus den ersten drei Spielen. Diesen Rucksack schleppte Hertha durch die ganze Saison und konnte ihn nie ablegen.

Was soll`s.

Wahrscheinlich ist es sowieso besser, in dieser Saison nicht aufzusteigen, was ja (siehe oben) durchaus im Bereich des Möglichen gelegen hätte, da den vielen jungen Spielern noch mindestens ein Jahr Ausbildung und Erfahrungsammeln in Liga 2 wesentlich besser bekommt, als in der nächsten Saison in Liga 1 verschlissen zu werden. Das klappt natürlich nur, wenn die vielen Talente den Verein nicht verlassen und an die lukrativeren Fleischtöpfe ziehen, wie es Bence Dardai schon mal vormacht. Wenn aber Maza, Gechter, Marton Dardai, Ernst, Klemens, Scherhant, Christensen und Winkler bleiben, kann durchaus etwas Großes entstehen.

Ganz im Sinne von Kay Bernstein.

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