Bei Hertha alles wie immer?

In der vorigen Saison startete Hertha mit einem furiosen Auswärtssieg in die neue Saison! Was dann am Ende herauskam ist hinlänglich bekannt. In diesem Jahr beginnt Hertha zur Abwechslung mit einer Niederlage in Köln, wo man eigentlich selten verlor. Was will uns das für den Saisonverlauf sagen? Steigt Hertha diesmal ab?

Langsam, langsam!

Der Auswärtssieg im vorigen Jahr wurde gegen eine Bremer Mannschaft erzielt, die auch viele der folgenden Heimspiele verlor und am Ende sogar abstieg, was man zu der Zeit aber noch nicht wissen konnte. Anschließend verlor Hertha vier Spiele hintereinander, wobei die Auswärtsniederlagen in München und Leipzig sehr unglücklich waren. Allerdings kam die Mannschaft nie richtig in den Rhythmus und hat nur einmal, am Ende der Saison, zwei Spiele hintereinander gewonnen, gegen Freiburg und auf Schalke (zwei Pfostenschüsse der Schalker hintereinander in Minute 92!!!), womit der Nichtabstieg fast perfekt war.

Den richtigen Rhythmus zu finden wird eine wichtige Aufgabe der Mannschaft und des Trainerstabs werden. Der Umbruch innerhalb der Mannschaft erscheint nicht ganz so groß wie im vorigen Jahr, wo ja die berühmte Achse (z.T. aus eigener Schuld: Ibisevic) wegbrach. In Köln standen mit Boateng, Serdar und Jovetic nur drei Neue in der Startelf, das dürfte so ungefähr Bundesligaschnitt und demnach zu verkraften sein. Zumindest sollte dies bei dauerhaftem Aufenthalt in der unteren Tabellenhälfte keine Rechtfertigung für schwache Leistungen sein.

Sooo schwach war die Leistung in Köln ja auch nicht, wenn man sie über 90 Minuten sieht: Nach guten 20 Minuten und der folgerichtigen 1:0-Führung überließ man dem Gegner, wie eigentlich fast immer, das Spiel. Wenn man das mit Kontermöglichkeiten ausnutzen kann, sicher eine kluge Taktik. Aber von Hertha kommen die Konter nicht oder nur äußerst selten. Hertha kann einen Handelfmeter bekommen, das 1:1 kann man als Foul werten, auch wenn Pal Dardai gute Miene zum schlechten Schiedsrichterspiel macht. Das 2:1 für Köln resultiert aus einem abgefälschten Ball, Lukebakio verschenkt mit einem Kopfball aus vier Metern freistehend den 2:3-Anschlusstreffer und kurz danach steht Ascacibar knapp im Abseits. Chancenlos war Hertha also keineswegs und wird es auch gegen Wolfsburg nicht sein, über das dritte Spiel bei den Bayern wollen wir nicht reden.

Die Mannschaft ist, wie im Vorjahr, eigentlich stark genug besetzt. Problemzone war gegen Köln die Abwehr. Da muss Sicherheit rein, was mit Boyata gelingen müsste. Im Mittelfeld könnte Boateng durchaus der lange gesuchte Verteiler werden, wenngleich er Unterstützung von Darida, Cunha oder Richter bekommen müsste.

Wenn Ruhe bewahrt wird, kann ein Platz in der oberen Tabellenhälfte (von mehr wollen wir nicht reden) problemlos erreicht werden. Dazu brauchte man in der letzten Saison 45 Punkte, also 1,32 Punkte pro Spiel oder anders ausgedrückt, aus jedem der dardaischen Viererpäckchen, in die er die Saison einteilt, 5,3 Punkte. Auf deutsch: Mal ein Sieg, zwei Unentschieden und eine Niederlage, danach zwei Siege, zwei Niederlagen würde schon reichen, um deutlich besser als in der verkorksten letzten Saison abzuschneiden.

Für das erste Viererpäckchen heißt das: Siege gegen Wolfsburg und Bochum, Niederlage in München, danach: Sieg gegen Fürth, Niederlage gegen Leipzig und Unentschieden gegen Freiburg und Frankfurt.

Das müsste doch zu machen sein!

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