Welche Erkenntnisse bleiben denn nun vom brasilianischen Turnier, mit dem Abstand von einer Woche und 192 Ruderkilometern?
1. Der Sieger-Flieger über dem Brandenburger Tor mit dem Handyphon unscharf und wackelig, wie die Raketeneinschläge in syrischen Städten, aufgenommen und bei youtube zu sehen, zeigt der Welt: Sind wir alle locker…
2. Holland kann nicht Fußballweltmeister werden und das ist auch gut so.
3. Messi darf noch so mittelmäßig spielen, er wird trotzdem zum Spieler des Turniers gewählt. Robben war eine Klasse besser, leider (für ihn, zum Glück für den Rest der Welt) war er gegen Turnierende nicht mehr effektiv genug.
4. Die offensichtliche FIFA-Anweisung an die Schiedsrichter, mit gelben und roten Karten sparsam umzugehen, Ellenbogenchecks und Faustschläge als internationale Härte zu legitimieren und Handspiele und Abseits nach dem Zufallsprinzip zu pfeifen, lässt die „Fair-play-Aktionen“ des Weltverbandes als das erscheinen, was sie sind: Heuchlerisches Gewäsch.
5. Löw wird sich als Weltmeistertrainer, noch mehr als bisher, an Werbespots dumm und dämlich verdienen. Sein Millionengehalt vom DFB wird, verglichen mit den Werbehonoraren, zu peanuts schrumpfen. Aber es sei ihm gegönnt. Schließlich hat er alles richtig gemacht. Merke: Man muss net Hochdeutsch könne (ssscccc), um reich zu werden.
6. Die deutsche Fußballnationalmannschaft ist trotzdem nicht auf Jahre hinaus unschlagbar…
7. Ärgerlich bleibt für alle Ordnungsfanatiker, dass die Linie „54-74-90-14“ im Jahre 1990 aus der Reihe tanzt. Das ist aber die Schuld von Matthäus, Völler, Klinsmann, Brehme und Konsorten. Ab jetzt dann wirklich alle zwanzig Jahre…
8. Wie nach jeder Weltmeisterschaft: Es gibt keine Kleinen mehr, in den USA ist soccer salonfähig, der erste afrikanische Weltmeister kommt bald…
9. Straßen können leider erst zehn Jahre nach dem Tod des zu Ehrenden benannt werden, obwohl es „Neuer Weg“ wohl schon gibt. Leider müssen wir noch lange auf das warten, was am schönsten klingt: „Schweinsteigersteig“!