Herthas Fehleinkäufe

Vor wenigen Wochen wunderte man sich noch, wie es möglich ist, in einer einzigen Saison eine derartige Menge an Fehleinkäufen zu realisieren, wie es Herthas Sportdirektor Michael Preetz in der Saison 2014/15 geschafft hat. Haraguchi: stolpert schon beim Einlaufen über die eigenen Beine, Hegeler: ist so phlegmatisch, dass man sich nicht wundern würde, wenn er in der Schlussviertelstunde ein kleines Nickerchen an der Seitenlinie einschieben würde, Heitinga: gute holländische Brutalität, aber ein stetiger Unsicherheitsfaktor, Plattenhardt: zwei Spiele – vier Tore, aber nicht geschossen, sondern verschuldet. Nur die Tattoos sind erstligareif. Stocker: er bemüht sich, Mühe allein genügt aber nicht. Kalou: kann Elfmeter schießen, steigt aber nicht einmal zum Kopfball hoch und sieht ansonsten gelangweilt zu, wie sich die anderen Idioten abrackern. Beerens: wenigstens einer, der regelmäßige Leistungen brachte, wenn auch oft unvollendet. Schieber: Bis zu seiner Verletzung der einzige Einkauf, bei dem alles stimmte: Einsatz, Laufbereitschaft und eine gute Torquote.
Und dann kommt ein neuer Trainer und alles ist doch ganz anders: Plattenhardt spielt plötzlich in der Abwehr sicher und hat bei Standardsituationen ein Goldfüßchen, Haraguchi gewinnt Dribblings und macht viel Wind, schießt sogar den Führungstreffer gegen Schalke, Stocker ist nach dem Paderborn – Spiel mit seinem ersten Tor endgültig in der Bundesliga angekommen, Hegeler gewinnt auch im Mittelfeld neuerdings Zweikämpfe, wenn auch nach wie vor alles etwas lahm aussieht, Kalou spielt in der letzen Viertelstunde gegen Paderborn Weltklasse, als er endlich Platz hat und deutet an, was er für ein Potential hat. Nur bei Beerens zeigt die Formkurve, seit er in Frankfurt zusammengetreten wurde, nach unten, aber man hat gesehen, was er kann.
Fazit: Nur bei Heitinga scheint sich Preetz vergriffen zu haben, da ließ er sich wahrscheinlich von dessen Vergangenheit blenden. Mit allen anderen sollte Hertha weiterarbeiten.
Und was heißt das für die nächste Saison, die ja höchstwahrscheinlich auch in Liga eins stattfinden wird? Bitte nicht wieder acht bis zehn Neue kaufen. Preetz selber hat ja gesagt, dass ein Grund für das schwache Abschneiden in der ersten Saisonhälfte die Tatsache war, dass sich die Mannschaft erst einspielen musste. Um das zu verhindern, arbeitet man einfach mit der eingespielten Mannschaft weiter! Und wenn man für einen kreativen Spielgestalter richtig Geld (sofern vorhanden) in die Hand nimmt, weil das mit Ronny wohl nichts mehr wird und Baumjohanns Rückkehr sehr unsicher ist, ist man bestens aufgestellt. Dazu zwei oder drei Talente aus dem eigenen Nachwuchs und ich wette, in der Saison 15/16 wird ein einstelliger Tabellenplatz erreicht…

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