Fifa-WM 2026 in Grönland!

Unter dem Stichwort „Klimakatastrophe“, auch abmildernd „Klimaveränderung“ genannt, wird oft das Horrorszenario einer überschwemmten Erde, deren aus dem Schmelzwasser ragenden Restkontinente unter einer Hitzeglocke vor sich hin dörren, vorhergesagt. Dass man die gleichen Fakten auch fröhlich-optimistisch interpretieren darf, zeigt uns das Beispiel Grönland, dessen fast 60.000 Einwohner mittlerweile Selbstversorger bei Kartoffeln und Gemüse sind, da sich die durchschnittliche Jahrestemperatur in den vergangenen 15 Jahren um 4,5 Grad Celsius erhöhte (aus: „Geo“, 2/13). Wo Kartoffeln wachsen, weiß natürlich sogleich der global denkende und lokal handelnde Fußballfreund, wächst aber auch Rasen, und wo Rasen wächst, kann man auch Fifa-Mitglied werden und dementsprechend eine Fußball-Weltmeisterschaft ausrichten. Was dagegen spricht: Nichts! Was dafür spricht: Wenn Katar mit zwar ein paar Einwohnern mehr aber viel weniger Platz (Grönland ist 200 Mal so groß!) eine WM ausrichten kann, warum nicht auch Grönland?

Wenn sich Spieler und Zuschauer in Katar bei Sommertemperaturen von bis zu 45 Grad und 85% Luftfeuchte quälen müssen, warum nicht bei angenehmen 16,3 Grad (durchschnittliche Maximaltemperatur im Juli in der Metropole Kangerlussuaq) die optimalen Klimaverhältnisse auf Grönland ausnutzen (und es wird ja noch deutlich wärmer bis 2026)?

Die schmelzenden Gletscher ermöglichen in Zukunft den großflächigen Abbau von Bodenschätzen wie Edelsteinen, Eisenerz und Seltenen Erden. Die halbe Welt versucht hier in den Bergbau zu investieren, was natürlich mehr als genug Geld fließen lassen wird, um die Kosten für den Bau einiger Stadien, Flugplätze, Hotels und Fankneipen zu decken.

Wer soll für Grönland stimmen? Alle integeren Fifa-Exekutivkommitee-Mitglieder! Da allgemein bekannt ist, dass Katar den Zuschlag für die Fifa-WM 2022 in vorbildlich korruptionsfernem Wettkampf gegen Australien, Japan und die USA aufgrund der überzeugenderen Argumente erhalten hat, kann man das Geld statt in Schmiergeldzahlungen  in den Aufbau einer schlagkräftigen Nationalmannschaft stecken, die als Gastgeber ja automatisch qualifiziert sein wird. Sicher finden sich einige Brasilianer mit grönländischen Vorfahren, unbürokratisches Erteilen der grönländischen Staatsbürgerschaft für den einen oder anderen Profi aus Europa, vorzugsweise vielleicht mit Wurzeln im Wintersport (Österreicher, Schweizer, Südtiroler..) könnten den grönländischen Fußball noch konkurrenzfähiger machen.

Auch die momentan noch gar nicht vorhandene offizielle Anerkennung einer Nationalmannschaft dürfte kein Problem sein: Das Argument fehlender Rasenplätze hat sich doppelt erledigt. Erstens wächst Rasen jetzt ja fast wie in England (siehe oben) und wenn es wieder mal ein paar Jahre frieren sollte, ist Kunstrasen (Russland…) eine auch von der Fifa anerkannte Alternative. Dass nur autonome Staaten eine Nationalmannschaft haben dürfen ist ein unsinniges Argument, denn was für Wales, Schottland, Nordirland und die Färöer gilt, sollte für die zukünftige Großmacht Grönland allemal gelten.

Fraglich ist nur noch, wie viele Mannschaften an der Grönland-WM teilnehmen dürfen. Um genügend Fernsehgelder erzielen zu können, sollten mindestens 64 oder auch 128 Länder teilnehmen. Wogegen allerdings spräche, dass in der entspannteren Qualifikationsphase die Wettmafia leichteres Spiel hätte…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert