Wenn man sich die Statistik ansieht, ist alles ganz einfach: Die sehr übersichtliche Bilanz der Spiele von Hertha gegen den FC Ingolstadt 04 seit 1963 (und wahrscheinlich auch davor, denn wo sollte es da Berührungspunkte gegeben haben?) einschließlich der Vorgängervereine MTV Ingolstadt (zwei Jahre 2. Liga) und ESV Ingolstadt (d.h. „Eisenbahnsportverein“, ebenfalls zwei Jahre 2. Liga) zeigt, dass Hertha am Sonnabend gewinnen wird. Von sieben Spielen gewann Hertha vier bei drei Unentschieden, Torverhältnis 10:4. Wenn man die Durchschnittsergebnisse (laut „bulibox.de“) der Hertha-Heimspiele gegen Ingolstadt von 1,67 : 0,67 hochrechnet, müsste es also einen 2:1-Sieg für Hertha geben. Das werden wahrscheinlich auch die meisten Herthaner tippen, wenn man von den weltfremden Fans absieht, die immer vor dem Spiel die Tabellenplätze betrachten und ein „folgerichtiges“ 5:0 vorhersagen, wenn der 6. gegen den 15. spielt. Mit ansteigendem Alkoholpegel wird auch gerne mal ein 7:0 vorhergesehen, in den zweistelligen Bereich wagen sich nur die mutigsten Trinker vor.
Die letzten guten Spiele der Schanzer und die eher ernüchternden Auftritte der Hertha betrachtet, würde auch ein anderes Ergebnis nicht allzu sehr überraschen, oder, wie Freiburgs Trainer Streich vor dem Spiel behauptete, die Wahrscheinlichkeit, dass die Serie nach langer Dauer reißen wird, steige von Spiel zu Spiel. Und so kam es ja auch gegen Freiburg.
Gegen Ingolstadt sollte Hertha aber, um die gefürchtete Rückrunden-Abwärtsspirale zumindest zu verlangsamen (nächste Gegner: Gelsenkirchen und Bayern! Da muss man nicht zwingend punkten), drei Punkte einfahren, und sei es auch auf die in letzter Zeit so oft beschworene „schmutzige“ Art und Weise. Ein schönes Spiel muss niemand erwarten. Auf drei Punkte kann man aber immerhin hoffen. Lassen wir doch einfach den Mittelteil unseres geliebten Leitbildes weg: „We try – we win!“