Dortmunds nicht unlogischer Absturz

Alle Welt rätselt, warum Dortmund nach dem 13. Spieltag Letzter der Fußball-Bundesliga ist. Auch der Tagesspiegel beschreibt am Dienstag, dem 2.12., das Unvorstellbare, ohne aber nach den Ursachen zu forschen. Die naheliegende Erklärung habe ich aber noch von niemandem gehört oder gelesen.
Wenn man in seinem Berufsleben jahrelang unter Strom steht, klappt (fast) jeder Mensch früher oder später zusammen. Früher nannte man das „Managerkrankheit“, heute bezeichnet man so was als „burn out“. Dass die Borussen nach vier Jahren Extremfußball, der alle Experten und restlichen Fußballfreunde (außer die Bayern) begeisterte und der zwei Mal die Meisterschaft und zwei Mal den zweiten Platz einbrachte, irgendwann mental und körperlich am Ende sein würden, muss eigentlich keinen überraschen. Auch die überdurchschnittliche Verletzungshäufigkeit kann in der Extrembelastung ihre Ursache haben, denn wenn nur in einem gesunden Körper ein gesunder Geist wohnt, gilt dies sicher auch umgekehrt und die geistigen Reserven der Dortmunder sind nach Jahren Kloppscher Dauer(b)rennerei schlichtweg aufgezehrt.
Dass sich immer noch niemand vorstellen kann, dass die Borussia wirklich absteigt, ist in diesem Zusammenhang bedenklich. Auch der Nürnberger Meisterkader von 1968 oder der Hertha-Fastmeisterkader von 2010 (nur zwei von vielen Beispielen) waren „eigentlich“ zu stark um abzusteigen. Wenn zu den WM-Nachwehen, den vielen Verletzungen, dem Pech und der mangelnden Chancenverwertung auch noch die Verunsicherung kommt, die ein Tabellenletzter zwangsläufig hat, kann es eine Abwärtsspirale geben, die geradewegs in die zweite Liga führt…

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