Die geheime Arbeit der Videoschiedsrichter

Die Einführung des Videoschiedsrichters ist umstritten. Tore werden zurückgenommen, die Spieler und Zuschauer können nur unter Vorbehalt jubeln, Manfred Sangel vom Hertha-Echo betont in jeder Sendung, dass man „diese Scheiße“ so schnell wie möglich wieder abschaffen solle.

Fakt ist aber auch, dass die Zahl der krassen Fehlentscheidungen um zwei Drittel zurückgegangen ist. Und oftmals ist es auch nach intensivstem Zeitlupenstudium nicht endgültig zu entscheiden, ob es sich um ein Foul oder eine provozierte Berührung des Angreifers handelt.

Völlige Unklarheit besteht aber über die Tätigkeit der Videoschiedsrichter in den Spielen Spanien-Portugal und Argentinien-Island. Dass vor dem Ausgleich der Spanier gegen Portugal der Torschütze den Abwehrspieler mit einem Unterarmstoß gegen die Kehle außer Gefecht setzte, sah man eigentlich schon in Originalgeschwindigkeit. Die Zeitlupen waren aber so eindeutig (sogar eine dunkelgelbe Karte wäre mindestens angemessen gewesen), dass man nur vermuten konnte, dass die Videoschiedsrichter kollektiv auf der Toilette waren. Dagegen sprach aber, dass der Schiri offensichtlich Kontakt mit seinen Kollegen hatte. Diese sahen das Foul aber nicht. Also sind sie entweder Anhänger vom australischen Football oder vom irischen Hurling, einer Mischung aus Hockey und Rugby oder sie sind Praktikanten einer Einrichtung für Lese- und Sehschwache. An Bestechung will man eigentlich nicht glauben. Ebenso beim Spiel Island gegen Argentinien, wo den Südamerikanern ein zweiter Elfmeter aus absolut unerfindlichen Gründen verweigert wurde. Das Foul war so eindeutig, dass es schwer fällt, zu glauben, die Männer im Dunkelcontainer hätten es nicht gesehen. Aber was führte dann zu dieser Entscheidung bzw. Nichtentscheidung? Man gönnt den Isländern natürlich alles Gute, aber Foul bleibt Foul, auch wenn es weh tut und vielleicht hätte Messi ja auch seinen zweiten Elfmeter verschossen, weil er nach Ronaldos drei Toren unter gehörigem Psychostress steht.

Es bleibt die Unklarheit über die krassen Fehlentscheidungen der Videoschiedsrichter. Hochachtung und Respekt vor den Leistungen der Schiedsrichter. Jeder, der schon mal versucht hat auch nur ein Jugendspiel zu pfeifen, weiß, wie wenig man auf dem Platz wirklich sieht. Und bei der heutigen Geschwindigkeit im Spitzenfußball ist es sowie so nicht menschenmöglich alle Szenen korrekt zu beurteilen. Aber dass man eindeutige Bilder in Superzeitlupe nicht erkennt oder erkennen will, geht über mein Vorstellungsvermögen. Vielleicht könnte man ja 50 Schiedsrichter abstimmen lassen, wenn neun Deppen vor den Fernsehern nicht ausreichen um eindeutige Entscheidungen zu fällen…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert