Die englischen TV-Milliarden und warum sie uns egal sein können…

In Zukunft schüttet das Füllhorn des Privatfernsehens über die englischen Premier-League-Clubs jährlich ca. drei Milliarden Euro aus. Unsere gebeutelten Bundesliga-Vereine erhalten nur schäbige (ca.) 900 Millionen. Können deutsche Fußballer, die nach England abwandern, jetzt mit dem dreifachen Salär rechnen? Oder zahlen die Vereine ab der nächsten Saison statt dreißig locker neunzig Millionen Ablöse? Egal – von mir aus können die Engländer mit ihrem Fernsehgeld auch in goldene Torpfosten investieren – die Auswirkungen auf den deutschen Fußball werden arg begrenzt bleiben. Deshalb ist auch die teilweise panische Reaktion vieler Manager unverständlich, die uns gleich wieder Anstoßzeiten von Sonntag 12 Uhr oder Dienstag 22.30 Uhr aufschwatzen wollen. Welche deutschen Profis werden denn in Massen dem Lockruf des Geldes nach London, Manchester oder Liverpool folgen? Und: Wird es diesen Ruf überhaupt geben? Selbst wenn drei bis fünf Top-Spieler nach England wechseln wollen – was soll’s. Sie können ja vorher sicherheitshalber die Herren Podolski oder Schürrle nach ihren Erfahrungen fragen. Angst vor einem Ausverkauf der Bundesliga braucht niemand zu haben. Spieler wie z.B. Marvin Plattenhardt, der ja durchaus talentiert sein mag, leider aber gegen Freiburg kürzlich wieder an zwei von zwei Gegentoren beteiligt war (insgesamt an vier Toren in drei Spielen), laufen auf der Insel zehntausende herum, dafür wird kein englischer Manager sein Geld verbrennen, auch wenn er sonst nicht weiß, wohin damit. Und die Chancenungleichheit im Europapokal, wie man früher sagte? Bei den Russen spielen nur noch teure Ausländer, ohne dass mir überragende Ergebnisse dieses Landes bekannt wären. Alles halb so schlimm, sollen die Engländer von mir aus mit ihren Fernsehgeldern glücklich werden. Man muss nicht jeden Unsinn kopieren.
Die Erfahrung lehrt, dass Geld zwar manchmal auch das eine oder andere Tor schießen kann, ein Elfmeterschießen wird aber kein Geld der Welt erfolgreich bestreiten…

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