Der kluge Salomon

Kurz bevor die Saison in der Fußball-Bundesliga fortgesetzt wird, läuft Salomon Kalou Amok. Denken zumindest alle, bzw. sollen alle denken. Aber dass ein erwachsener Mensch so blöd ist und nicht darüber nachdenkt, dass er mit seinem absurden Video seinem Verein schaden könnte, ja, die gesamte Saisonfortsetzung gefährden könnte: Das glaubt doch keiner! Der kluge Salomon, dessen gleichnamige Urteile ja schließlich sprichwörtlich sind, hat sich natürlich etwas bei seiner Aktion gedacht:

  • Die Saison wird nicht fortgesetzt, weil Fußballer, wie jetzt auch der letzte Politiker erkennen muss, eben nicht in der Lage sind, sich an Regeln zu halten, was jeder Schiedsrichter schon immer wusste. Dann kann der kluge Salomon, der sowieso keinen neuen Vertrag bei Hertha nach dem 30.6. bekommen wird, weil er ja keinerlei Mehrwert generiert, früher in die Heimat, wo immer das sein mag, zurückkehren. Alternativ dazu könnte er in Afrika mit seinen Millionen Gutes tun und Corona bekämpfen. Natürlich unter strengster Einhaltung aller Hygiene- und Abstandsregeln.
  • Nebeneffekt eines Saison-Abbruchs wäre die Tatsache, dass sein Leib- und Magenverein Hertha BSC, zu dem er spätestens seit der kurzen aber wirkungsmächtigen Klinsmann-Ära (wenn man bei neun Wochen von einer Ära sprechen will) ein sehr inniges Verhältnis hat, nicht absteigen würde, was angesichts der hochkarätigen Restsaison-Gegner gar nicht so unwahrscheinlich wäre. Guter Mann, der Kalou.
  • Wenn die Saison trotzdem fortgesetzt werden würde, würde Salomon seiner realistischen Einschätzung nach, sowieso kaum noch eine Rolle spielen und die zehn Abschiedsminuten im letzten Heimspiel wären ohne Fans im Stadion nichts wert. Also kann man auch gleich seinen Abschied feiern und sich die Anstrengung im Training sparen, vor allem, wenn man nicht mehr der Jüngste ist.
  • Wenn die DFL Hertha wegen der Verstöße vom klugen Salomon sanktionieren würde (zehn Punkte Abzug müssten für den Abstieg eigentlich reichen) und die Schalker, die sich ja als alte Bergmänner mit Sicherheit auch stets mit Handschlag und Umarmung begrüßen, nicht, könnte man wieder mal die Märtyrer-Rolle einnehmen, was wir bei Hertha schon längere Zeit nicht mehr erleben durften.

Es gab also mehr als einen Grund für den klugen Salomon, sein Video ins Netz zu stellen, auch wenn die Reaktionen aus Politik, Gesellschaft und Sport etwas zurückhaltend waren. Da hätte man schon mit ein bisschen mehr Empörung rechnen dürfen. Trotzdem: Respekt vor Salomon Kalouuu…

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