Fünf Tore im Pokal ohne Reese und ohne, dass Tabakovic getroffen hat. Was wird eigentlich, wenn beide wieder in alter Frische dabei sind? Bei Reese kann das noch dauern und bei Tabakovic auch, weil er doch von Flanken abhängig ist, und die kann offenbar außer Reese niemand aus dem auch nach Eitschbergers Ausleihe nach Essen immer noch aufgeblähten Hertha-Kader schlagen. Aber so geht`s ja offensichtlich auch: Wenn Zeefuik weiterhin Steckpässe der Extraklasse (vor dem 2:1) spielt, Maza sicher vollstreckt, Winkler seine Schnelligkeit beim Konter ausspielen kann, Niederlechner eiskalt abstaubt und Scherhandt sich nicht verfummelt, sondern geistesgegenwärtig einschießt, dann kann Tabakovic auch weiter an Pfosten (gegen Paderborn) oder Latte (gegen Rostock) schießen. Aber Fluppe wird schon wieder treffen, wenn er denn bei Hertha bleibt, was aber momentan ganz gut aussieht. Überhaupt ruht der Transfersee still. Gut so. Noch drei, vier Ausleihen oder Transfers und ein aufstiegsfähiger Kader steht. Aber den hatte der HSV in den vergangenen sechs Jahren auch. Um den Aufstieg mitzuspielen, heißt nicht am Ende auch wirklich aufzusteigen.
Die zweite Halbzeit im Spiel gegen den HSV offenbarte, dass vieles möglich ist. Man kann sich kaum erinnern, dass Hertha einen starken Gegner auswärts so an die Wand gespielt hat, wie Hertha in der zweiten Halbzeit den HSV. Der Ausgleich kurz vor Schluss war folgerichtig.
Was heißt das für das kommende Heimspiel gegen Jahn Regensburg? Gar nichts! Dass die Regensburger Fußball spielen können, haben sie im Pokalspiel gegen Bochum gezeigt. Als einzige einen Bundesligisten zu eliminieren, kommt nicht aus heiterem Himmel. Ein Sieg ist aber Pflicht, wenn man in der Hochrechnung (30 Punkte bis zur Winterpause) nicht aussichtslos zurückfallen will. Und Druck hat Hertha in der Vergangenheit nicht immer vertragen. Aber seien wir optimistisch. Am Sonnabend kommt der erste Dreier.