Das Favoritensterben kann weitergehen

Fast hätte sich die alte Weisheit bewahrheitet: Wer in der Vorrunde einer WM überzeugend spielt, scheidet in der k-o.-Runde alsbald aus. Nur 15 Sekunden fehlten den Japanern, um gegen Belgien in die Verlängerung zu gehen und die Sensation zu schaffen, aber beim letzten Konter sah man die Extraklasse der Roten Teufel. Ob jetzt gegen Brasilien Schluss ist? Nicht gesagt, vielleicht muss auch Neymar Jr. den bitteren Weg von Ronaldo und Messi in die fehlende Karrierekrönung nachfolgen. Geld allein macht eben nicht glücklich. Und sehr, sehr viel Geld auch nicht unbedingt.

Wenn es nicht politisch unkorrekt wäre, könnte man diese FIFA-WM ganz gut mit dem Lied von den zehn kleinen N… darstellen. In der ersten Strophe würde es dann heißen:

„Die Mannschaft wollte eigentlich die vielen Fans erfreu’n,                                                             doch Hummels traf den Ball nicht gut – da waren’s nur noch neun.“

Nach Polen noch acht, nach Argentinien noch sieben, nach Portugal noch sechs, nachSpanien noch fünf…und vielleicht heute Abend nach Englands Ausscheiden im Elfmeterschießen gegen Kolumbien nur noch vier. Mal sehen, wie es weitergeht und wer am Ende übrigbleibt. Kroatien, Frankreich, Brasilien oder Belgien? Eine der vier Mannschaften müsste es eigentlich diesmal machen. Aber vielleicht steigert sich Russland ja mit dem Heimvorteil in ungeahnte Höhen. Übrigens ist natürlich Unsinn, wenn behauptet wird, dass die Russen noch nie so weit in einem Turnier kamen. 1966 war erst im Halbfinale für die Sowjetunion mit dem genialen Lew Jaschin Schluss. Gegner war die deutsche Mannschaft um Beckenbauer, Haller, Seeler und Co, die dann im legendären Endspiel durch das Wembley-Tor Vizeweltmeister wurde. Das waren noch Zeiten…

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