Christiano Ronaldo, menschlich gesehen…

Man muss es ihm lassen: Christiano Ronaldo ist mit Sicherheit der beste Fußballspieler der Welt, zumindest aber der am besten aussehende. Die geballte Sachkompetenz aller amerikanischen, asiatischen und afrikanischen Nationaltrainer, Mannschaftskapitäne und Journalisten (Europäer durften übrigens auch mitwählen) hat wieder einmal festgestellt, dass Christiano „Wayne“ Ronaldo alle anderen überragt, sowohl den Vizeweltmeister Messi, der im letzten Jahr offensichtlich seine Pubertät mit Auflehnung gegen alle seine Trainer nachzuholen schien und sich nicht sonderlich aufs Fußballspielen konzentrieren konnte, als auch Arjen Robben, der nur eine Chance hätte, wenn er sich einer Kopfhaartransplantation unterziehen würde. Figürlich kann er mit Ronaldo in seien ärmellosen Unterleibchen durchaus mithalten und fußballerisch sowieso. Und Neuer ist eben „nur“ Torhüter, auch wenn er meist außerhalb seines Strafraums spielt.
Aber zurück zu Ronaldo. Besonders hat ihm sicherlich auch seine gefestigte Charakterstärke zum Sieg bei der Weltfußballerwahl verholfen: Keine verlogenen Tränen der Rührung, wie im vorigen Jahr, sondern ehrliches und offenes Tarzangeheul. Da versteckt einer seine wahren Emotionen nicht mehr. Und wir haben im vergangenen Jahr auch den Menschen Ronaldo gesehen, der Fehler machen kann und dazu auch steht: Wie er im WM-Spiel gegen Deutschland einen Freistoß in der neutralen Zone, wo sich normalerweise Zehner und Sechser beharken, aus purer Verzweiflung direkt auf Neuers Tor schießen wollte, dann aber zumindest einen großen Lacherfolg erzielte, als er an der übermächtigen, 12m entfernt aufgebauten Ein-Mann-Mauer (Lahm?) scheiterte, hatte tragische Züge. Dass er auch nach diesem Ausrutscher leider wieder zum Videowürfel hochschielte, ist die einzige Unart, die er sich noch abgewöhnen muss, wenn er sein Ziel, noch zweimal Weltfußballer zu werden und damit an seinem Erzrivalen Messi vorbeizuziehen, erreichen will.
Ronaldo ist jetzt 30 und spielt vielleicht noch ein paar Jahre. Wenn dann seine große Karriere beendet sein wird, darf er alles, nur eines nicht: So viel zunehmen, wie sein großer Namensvetter, der ehemalige brasilianische WM-Torschützenkönig Ronaldo…

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