In der Fußball Woche (Nr. 28/2014) findet man eine interessante Statistik. Demnach begingen die brasilianischen Spieler gegen Kroatien 5 Fouls (kommt mir merkwürdig wenig vor), gegen Mexiko 13 (gefühlt waren es 130), 19 gegen Kamerun, 28 gegen Chile und 31 gegen Kolumbien. Würde man das als grafische Darstellung aufzeichnen, ergäbe sich eine erst stark und dann langsam ansteigende Kurve, die bei 33-35 ihr Maximum erreicht haben dürfte. Allerdings darf man den Fußball nicht mathematisch betrachten, auch wenn Ottmar Hitzfeld und Volker Finke Mathelehrer waren, bevor sie ihr Geld einfacher, wenn auch mit weniger Urlaub, in der Fußballtrainerbranche verdienten. Denn gegen Deutschland wird wahrscheinlich ein gewisser Dante bei Brasilien spielen, was die Foulquote leicht auf 50 bis 70 ansteigen lassen könnte. Allerdings sehen die Schiedsrichter aufgrund der ausladenden Frisur und des alles überstrahlenden Lächelns nur einen Bruchteil seiner Nicklichkeiten. Die deutschen Spieler, die ja mit sehr wenigen Fouls auskommen (auch wenn Schweinsteiger im Spiel gegen Frankreich den armen Valbuena mit einem Foul der Marke „Schumacher light“ zu Boden streckte), sollten entweder das zweikampflose Spiel (also Bayerns langatmiges Kurzpassspiel, dass im überfallartigen Vertikalpass, gerne auch mit Doppelpass, endet) oder das hohe Springen über die zur Sense ausgefahrenen diversen Körperteile des Gegners trainieren. Sich auf eine Knüppelei einzulassen, wie Mexiko oder Kolumbien, scheint nicht ratsam zu sein; der Schiedsrichter wird doch, besonders nach Neymars Schicksal, die Brasilianer als Heimmannschaft bevorzugen. Vor allem, wenn wirklich Herr Rodriguez aus Mexiko das Spiel zu leiten versucht, der ja auch die Treterei zwischen Italien und Uruguay nicht ganz problemlos über die Bühne brachte, um es äußerst freundlich zu formulieren. Aber Dante beißt ja wahrscheinlich nicht.
Wie auch immer: Es würde mich wundern, wenn es kein Elfmeterschießen gäbe…