54-74-90-14: Erkenntnisse vom 15.6.2014: Poschis Zeitgefühl und die Sprühsahne

 Ich schätze Wolf-Dieter Poschmann sehr. Besonders als Leichtathletik-Kommentator besticht er durch Sachkenntnis und emotionale Berichterstattung. Mit dem Fußball ist das so eine Sache. Aber bevor ich Bela Réthy zuhöre, der als letzter erkennt, dass Benzemas Schuss zum 2:0 gegen Honduras als Eigentor gewertet wird, genieße ich Poschis parteiisches Jubeln über jeden Schweizer Spielzug, der die Mittellinie überschreitet. Nur in einem irrt Herr Poschmann, wie er von seinen ärgsten Feinden wohl genannt wird: Als der Schiedsrichter wieder einmal seine Sprühsahneflasche zur Mauermarkierung hervorholt, behauptet er, „was das für Zeit kostet“. Offensichtlich ist Poschis Erinnerungsvermögen etwas getrübt oder er hat noch nie ein Fußballspiel live gesehen (was, wie ich weiß, nicht der Fall ist): Die ewigen Diskussionen um die richtige Entfernung der Mauer bei Freistößen, das wiederholte Zurückdrängen der sich vormogelnden Spieler, was teilweise minutenlang dauerte: Vergangenheit! Der Ball liegt (markiert) und die Mauer steht (markiert) und: Ausführung! Die Sprühsahnegeschichte, so lächerlich sie anfangs gewirkt hat, ist die beste Erfindung im Fußball seit der Einführung der gelben und roten Karte 1970, weil sie wirklich Zeit und Nerven spart.

Die einzigen Leidtragenden dürften die Schiedsrichter sein. Es muss tierisch nerven, mit so einer Sahneflasche im Gürtel zu joggen. Noch dazu ohne das nötige Stück Erdbeerkuchen…

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