54-74-90-14: Erkenntnisse vom 10.6.2014: Wie gelangt man ins Endspiel?

Manuel Neuer darf in der aktuellen Ausgabe einer Zeitschrift der Deutschen Bahn, die Reisenden dabei hilft, die Verspätungen im ICE erträglicher zu gestalten oder, wenn sie weniger als zwei Stunden betragen, gar nicht erst zu bemerken, behaupten, dass die deutsche Mannschaft, wenn sie kein Gegentor kassiere, auf jeden Fall Weltmester werde, das stehe fest. Was auf den ersten Blick logisch erscheint, ist auf den zweiten Blick falsch. Selbstverständlich kann man sich mit drei 0:0-Spielen ins Achtelfinale mogeln, was uns Italien 1982 annähernd vorgemacht hat, als es mit 0:0 und zweimal 1:1 mit weit mehr Glück als Können weiterkam und später Weltmeister wurde. Auch drei 0:0 sind möglich, wenn eine andere Mannschaft zweimal siegt und die beiden Verlierer gegeneinander unentschieden spielen oder man im Losverfahren über das nötige Glück verfügt. Dass man in den K.O.-Spielen, einschließlich des Finales, mit einem 0:0 nach Verlängerung (die Tore im Elfmeterschießen dienen ja nur der Siegerermittlung und werden nicht als Tore gewertet) gewinnen kann, sollte allgemein bekannt sein. Wie unwahrscheinlich diese Konstellation ist, kann sich jeder selbst ausrechnen. Nur keine Tore reinbekommen reicht demnach nicht, man sollte auch das eine oder andre Törchen schießen. Trotzdem hat Löw wieder einmal alles richtig gemacht, als er für den ausgefallenen Reus einen Abwehrspieler nachnominierte: Die Abwehr holt den Titel, nicht der Angriff oder das begeisternde Spiel im Mittelfeld…

P.S.: Schön wär’s trotzdem, wenn Miro Klose wenigstens noch zwei Tore erzielen könnte!

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