Saison 2017/18: Gut oder schlecht für Hertha?

Fangen wir mal so an: Unter Kontinuität, oft gefordert was Trainer und Spieler angeht, stellen wir uns etwas anderes vor, als sich im letzten Heimspiel immer mit einer 2:6-Klatsche in die Sommerpause zu verabschieden. Voriges Jahr Leverkusen, diesmal Leipzig und nächstes Jahr? Zumindest nicht HSV- den schlug man früher auch schon mal mit 6:0 – schöne Zeiten, vier Tore von Bart Goor!

Die Saisonzahlen im Einzelnen:

Während im vorigen Jahr noch 49 Punkte geholt wurden, waren es diesmal nur 43. Das lag vor allem daran, dass viel häufiger Unentschieden gespielt wurde, nämlich 13 mal statt 4 mal in der vorigen Saison. Denn insgesamt ist die Bilanz auch wieder (fast) ausgeglichen: 10-13-11 (Sieg-Unent-Niederl.) im Vergleich mit 15 – 4 – 15. Ulkigerweise ist das Torverhältnis annähernd identisch: 16/17 waren es 43:47 Tore und 17/18 43:46, also sogar eine Idee besser. Man kann also auf Saisonsicht nicht sagen, dass der Sturm schlechter oder die Abwehr besser war, nein es waren die engen Spiele, die man im vorigen Jahr noch positiv, meist mit einem Tor Unterschied, beendete. Auffällig ist natürlich, dass im Vorjahr noch 12 Heimspiele gewonnen wurden, dieses Jahr nur noch 5. Als kleinen Ausgleich dafür gab es in dieser Saison keinen Auswärtsfluch mehr: nur 6 Niederlagen (viele davon äußerst unglücklich und knapp) gegenüber 11 im letzten Jahr. Aber war für Siege! 3:2 in Unterzahl in Leipzig, 2:0 in Leverkusen  und dass der HSV den verdienten Gang in die 2. Liga antreten muss, liegt auch am 2:1-Sieg vor wenigen Wochen in Hamburg! Gut gemacht, Herthaner!

Was bleibt als erstes Fazit? Eine durchschnittliche Saison, in der das Ziel des Managers Preetz, ein Platz unter den Top 10, punktgenau erreicht wurde. Andere Mannschaften, die erstmals seit langer Zeit wieder europäisch aktiv waren, sind schließlich abgestiegen. Es hätte also schlimmer kommen können. Aber in der Zukunft, die ja Herthas Werbeexperten zufolge Berlin gehört, darf’s gerne wieder ein Achtel mehr sein. Und wenn Pal Dardai, wie man in dieser Spielzeit des Öfteren den Eindruck hatte, mit seinem Latein am Ende ist und keine neuen Ideen mehr hat, darf er sich auch nach dann viereinhalb recht erfolgreichen Jahren (Kontinuität!) nach der nächsten Saison mit ein paar Millionen mehr auf dem Konto wieder aus der ersten Reihe zurückziehen und seiner geliebten Jugendarbeit zuwenden. Voraussetzung wäre aber, dass man einen sehr guten Nachfolger fände! Vielleicht Nico Kovac nach seinem Bayern-Gastspiel. Oder doch Zecke Neuendorf? Langweilig wäre es mit ihm bestimmt nicht!

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