Herthas Weihnachtswünsche

Wie gewonnen, so zerronnen: Nach der Niederlage gegen damals starke Elversberger hatte Hertha am 4. Spieltag bereits 7 Punkte Rückstand gegenüber der Aufstiegshochrechnung. Nach dem Sieg in Kiel hatte man diese Bilanz mit Hilfe der Siebener-Sieg-Serie auf drei Pluspunkte gedreht. Aber Hertha wäre nicht unsere Hertha, wenn auf Euphorie nicht stets Ernüchterung folgte. Gegen den Tabellenletzten -natürlich den Tabellenletzten!- Magdeburg folgte der Rückschlag. Nicht ganz unerwartet für den langjährig geprüften Herthaner und rein mathematisch nach sieben Siegen auch nicht unwahrscheinlich. Obwohl: Mathematisch ist auch nach dem hundertsten Sieg in Serie der hunderterste Sieg genauso wahrscheinlich, wie nach dem zweiten Sieg der dritte. Aber vom Gefühl her weiß man, dass jede Serie einmal endet, wenn man von der Überlegenheit der Bayern in der ersten Liga einmal absieht. Nichts ist verloren. Wenn in den beiden noch ausstehenden Spielen vor der kurzen Winterpause mindestens vier Punkte geholt werden, idealerweise mit einem Sieg in Fürth eingeleitet, wird das 30-Punkte-Ziel genau erreicht werden, was man nach dem vergurkten Saisonstart (siehe oben) nicht mehr erwartet hätte. Dazu kommt ein Überwintern im Pokal, wo mit dem Gegner Freiburg ein schweres, aber nicht unlösbares Rätsel zu bewältigen wäre. Wie Oliver Kahn sagen würde: „An einem besonders guten Tag…“

Und was macht eigentlich der Berliner Weg, von dem man ja so gut wie gar nichts mehr hört?

Mit Dardai, Eichhorn, Winkler und Gechter stehen fast regelmäßig vier Berliner in der Startelf, was einen Anteil von cirka 36 Prozent ausmacht. Genauere Zahlen kann man an langen Abenden am gemütlichen Kaminfeuer bei Glühwein und Dominosteinen erarbeiten, wenn es denn der innere Schweinehund erlaubt. Aber schon die Grobschätzung zeigt, dass der Berliner Weg weitergegangen wird, was auch gut und richtig ist und ein nicht unsympathisches Alleinstellungsmerkmal unserer Hertha im deutschen Profifußball ist.

Obwohl es für ein Jahresfazit noch etwas zu früh ist, kann man sagen, dass es schon schlechtere Jahre für Hertha gab, als das Jahr 2025.

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