Hertha auf St. Pauli – „irgendwie“?

Hertha fährt in der zweiten Pokalrunde als Tabellenzweiter der Bundesliga zum Tabellenletzten der 2. Liga. Wenn dem anreisenden Herthafan und dem Leser der Boulevardpresse das Spiel wie ein Vergnügungsausflug vorkommt, bei dem nur die Höhe des Ergebnisses strittig ist, gruselt es den Anhänger mit jahrzehntelanger Erfahrung schon fünf Stunden vor Anpfiff. Erfolgstrainer Pal Dardai sagte, dass sie früher, also als er selbst noch Spieler war, „irgendwie“ zu den Pokalspielen gefahren sind, d.h., ohne spezielle Vorbereitung nach dem Motto: “Spuilts halt Fußball…“ Wenn das wirklich stimmt, und die Ergebnisse der meisten Pokalrunden der letzten zwanzig Jahre sprechen durchaus dafür, hätte der geneigte Anhänger noch im Nachhinein ein Anrecht auf Schadensersatz und Schmerzensgeld. Dieses wird nicht einklagbar sein, und so müssen wir unser Bier heute Abend schon selber bezahlen, auch wenn es eins mehr wird, weil es eine Verlängerung gibt und auch, wenn es noch ein Schnaps mehr wird, weil es Elfmeterschießen gibt. Aber, und das wird wirklich anders sein als früher: Die Herthaner haben bestimmt Elferschießen geübt, weil sie nicht „irgendwie“ ans Millerntor fahren, sondern gut vorbereitet sind und wissen, dass man gegen St.Pauli auch verlieren kann, weshalb eine Niederlage schon etwas weniger wahrscheinlich als früher ist…

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