Alles anders als bei Dardai

Pal Dardai hatte einen unnachahmlichen Riecher: Es gab praktisch keine Länderspielpause, vor der nicht gepunktet wurde, weil der gute Pal sich zu Recht davor fürchtete, mit einem Negativerlebnis in eine Zwei-Wochen-Pause zu gehen. Die Gabe, dies seiner Mannschaft klar zu machen, besitzt Ante Covic offenbar nicht, oder die Spieler haben seine Aufforderung, in jedem Fall Tore zu schießen, etwas zu direkt ausgelegt. Zwei Schüsse ins eigene Tor sind zwar nicht Rekord (Hannover hat vor einigen Jahren drei Eigentore fabriziert), aber die Saison ist ja noch lang und jede Leistung steigerungsfähig.

Ist Hertha nun also ein Abstiegskandidat? Vom Potenzial her natürlich nicht, aber das waren Köln und Hamburg vor einem Jahr auch nicht. Wenn Erfolgserlebnisse ausbleiben, kann die, auch psychologische, Abwärtsspirale schnell Fahrt aufnehmen. Und dass der Trainer nach fünf Niederlagen nacheinander sowieso raus ist, musste selbst Pal Dardai in der vorigen Saison registrieren. Ein Sieg in Mainz muss also her. Normalerweise nichts leichter als das, andererseits gilt für Mainz genau dasselbe wie für Hertha. Karneval ist auch noch nicht, dann könnte man auf alkoholgetränkte Ablenkung des spielenden Mainzer Personals hoffen. Vielleicht hat ja Ante Covic einen noch unbekannten Joker im Ärmel, denn dass gegen den darauffolgenden Gegner Paderborn im Heimspiel gewonnen wird, ist nicht nur unsicher sondern geradezu unwahrscheinlich, wenn man das freche Überfallspiel der Ostwestfalen betrachtet. Sowas kann ja Hertha gar nicht vertragen: Das Spiel machen UND hinten gegen Konter gefeit zu sein. Egal wie: Vier Punkte aus den nächsten beiden Spielen sind das absolute Minimum, wenn man nicht unten in der Tabelle feststecken will. Andererseits: Da jetzt alles anders als bei Dardai ist, folgt ja mit Sicherheit eine grandiose Rückrunde mit einem verletzungsfreien Kader…

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