Schade, dass sich der Verstand durchgesetzt hat und alle Spiele an den beiden letzten Bundesliga-Spieltagen zeitgleich zur traditionellen Anstoßzeit um 15.30 Uhr beginnen. Und wer denkt an unsere asiatischen Freunde, die jetzt bis Mitternacht und länger warten müssen, bevor Hunderte von Millionen Fußballanhänger zwischen Malaysia und Papua-Neuguinea ihre geliebten Bayern spielen sehen können?
Wesentlich interessanter wäre eine Abfolge der Spiele von Freitag bis Montag, wobei kein einziges Spiel parallel stattfindet, sondern der Tabellenletzte zur Strafe vorlegen muss, bis als letztes und neuntes Spiel im Idealfall die Partie des Tabellenführers ausgetragen wird. Da wird der Fleißige belohnt, wie es in unserer Gesellschaft eigentlich sein sollte. Maßgeblich ist der Tabellenstand der Heimmannschaft. Es ist wie im täglichen Leben: Der Obenstehende wird bevorzugt, wer unten steht, kriegt noch eine Watschn zusätzlich.
Apropos: Noch steht Braunschweig unten, aber nicht mehr lange! Gegen Augsburg gewinnt die Eintracht im Heimspiel, während der HSV das Ausscheiden der Bayern auf tragische Art wird büßen müssen. Wenn alles mit rechten Dingen zugeht, müssten die Hamburger nach dem 33. Spieltag eigentlich Letzter sein. Ein unsicherer Kandidat ist der Club aus Nürnberg. Ein Trainerwechsel wenige Minuten vor Saisonende darf eigentlich nicht belohnt werden. Vielleicht holt man einen Punkt gegen 96. Am letzten Spieltag reicht der Braunschweiger Eintracht dann eventuell schon ein Punkt in Hoffenheim, wenn Nürnberg in Schalke verliert (Aber Vorsicht: Vereinsfreundschaft!!) und der HSV in Mainz erwartungsgemäß nicht gewinnt.
Also: Nürnberg und HSV steigen ab, Braunschweig erreicht die Relegation. Wenn’s wirklich so kommt, wäre es der ganz große Triumph der Moral und der Vernunft (Vertragsverlängerung mit dem Trainer trotz Abstiegsplatzes, Kontinuität im Mannschaftsaufbau) über die Möchtegernexperten in vielen Vereinen, die denken, dass ein Bundesligaverein nur ein kapitalistischer Dienstleistungsbetrieb ist, mit den Fans als Kunden.
Wir sind keine Kunden und wollen keine gut geölten Servicemaschinen sondern Emotionen. Niederlagen sind da auch mal erlaubt!