Luxemburg ernst nehmen

Die unsinnigste Aussage zum Thema WM-Qualifikation wird Andi Möller zugeschrieben, die so absurd ist, dass er es wirklich gesagt haben könnte: “Deutschland wird sich qualifizieren, weil es sich qualifizieren muss!“ Niemand muss müssen, man frage mal Italiener und Engländer, wie es sich anfühlt, wenn man sich nicht qualifiziert hat, obwohl man es eigentlich musste.

Die vier noch ausstehenden Spiele müssen höchstwahrscheinlich alle gewonnen werden. Die erste Aufgabe heißt Luxemburg. Das könnte zu schaffen sein, denn die Länderspielbilanz Deutschlands gegen Luxemburg ist relativ eindeutig. In 13 Spielen gab es 12 Siege mit einem Torverhältnis von 60:11. Das Durchschnittsergebnis lautet also 5:1, was auch heute erreicht werden könnte, wenn…, ja wenn sich die Spieler bewusst sind, dass man gegen Luxemburg genauso schlecht aussehen kann wie gegen die Slowakei. Schließlich spielen auch Luxemburgs Spieler vielfach in europäischen ersten Ligen und dass selbst Zweitligaspieler über sich hinauswachsen können sehen wir im Pokalwettbewerb stets aufs Neue. Soweit muss es nicht kommen.

Auch viele fehlende Spieler wie Musiala, Hawertz, Kleindienst, ter Stegen und Rüdiger sollten keine Entschuldigung für ein enttäuschendes Spiel sein. Mit dem nötigen Willen plus Respekt vor dem Gegner müsste der erste von vier Siegen realisiert werden.

P.S.: Den einzigen Luxemburger Sieg gab es vor 86-einhalb Jahren, am 26.3.1939, mit 1:2 in Differdingen. Ein Grund dafür war die Vorgabe an Reichstrainer Herberger, nach dem Anschluss Österreichs vier oder fünf Österreicher in der Großdeutschen Mannschaft spielen zu lassen. Dass das nicht funktionieren konnte, war nur braunen Parteigenossen nicht klar. Außerdem: Es handelte sich um ein Auswärtsspiel…

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